Wenn Lautsprecher zur Zufriedenheit ihres Erzeugers fertiggestellt sind, stellt sich nicht selten die Frage der richtigen Ausgestaltung der Gehäuse; das Auge hört bekanntlich mit… Man könnte die Boxen einfach bemalen und gut ist, aber damit muss man sich nicht zufriedengeben: Für eine schöne Alternative halte ich die Découpage. Dabei wird das Gehäuse mit beliebigen Papierstücken beklebt, wodurch sich aussergewöhnliche Gestaltungen realisieren lassen. Ich habe dieses Verfahren bei meinen Lagrange 98 vor zwei Jahren ausprobiert und dokumentiere es nun, da ich weiss, wie gut sich das ganze gehalten hat.

Zuerst habe ich grundiert, damit das MDF nicht den ganzen Leim schluckt und die Oberfläche später gleichmässig wird. Anschliessend begann ich damit, Comicstreifen aus einem französischen LTB – das ich natürlich vorher gelesen hatte – auszuschneiden und leicht überlappend aufzukleben. Der verwendete Kleber ist von KREUL und heisst «Art Potch Decoupage». Zum Bekleben war er am einfachsten, das Zeug direkt auf die Box zu pinseln, dann das Papier anzudrücken und mit dem Pinsel nochmals darüberzustreichen. Wichtig ist, dass keine Luftblasen entstehen, und beim Kleber gilt die Devise «viel hilft viel»! Es stellte sich als erstaunlich schwieriges Tetris-Spiel heraus, die einzelnen Panels so zu arrangieren, dass sie sich gegenseitig nicht überdeckten. Diese Arbeit hat viele Stunden gedauert, war aber unheimlich meditativ (mit einem guten Hörbuch schläft man dabei nicht ein).

Als ich mit der Beklebung zufrieden war, habe ich dem ganzen drei Anstriche Anstriche mit demselben Découpage-Kleber verpasst, damit sich nichts mehr löst und ein gewisser Schutz gewährleistet ist.

Anfänglich machte ich mir Sorgen, das Papier könnte an der Sonne schnell vergilben. Das aber glücklicherweise bisher nicht der Fall, obschon die Lagrange 98 zeitweise an einem Fenster standen.

Mein nächstes Lautsprecherprojekt wird vermutlich wieder mit dieser nun bewährten Technik entstehen – dann aber mit Landkarten statt Comics…